Wiederentdeckung einer verdrängten Nutz- und Heilpflanze
Mächtiger Bodensanierer
Nutzhanf ist eine anspruchslose Pionierpflanze und wächst deshalb praktisch überall. Das ist auch für die Landwirtschaft interessant, wo sie mit ausgelaugten Böden als Überbleibsel rigoros betriebener Monokulturen konfrontiert ist. Pionierpflanzen vermögen typischerweise "verlorene" Böden wieder zu rekultivieren, indem sie mit ihrem bescheidenen Lebenszyklus und mit der Biomasse, die sie hervorbringen, das Mikroklima des Bodens wieder anzuregen und anzureichern vermögen.
Ganz ohne Herbizide, Pestizide und Kunstdünger - von Natur aus bio.Nutzhanf wächst schneller als Unkraut und vermag sich gegen dieses durchzusetzen. Damit erübrigt sich der Einsatz von Herbiziden. Und mit seinen grossen, eigenen Abwehrkräften vermag sich Hanf selbst zu schützen und zu pflegen und kommt deshalb ohne Pestizide aus. Kombiniert mit seiner Fähigkeit, auch auf kargen Böden zu gedeihen, ist Hanf damit für den biologischen Landbau prädestiniert.
Grundlage für resiliente Strukturen in Landwirtschaft, Gesellschaft, Wirtschaft
Damit stellen der Anbau und die Verarbeitung des Nutzhanf ein segensreiches Potential zur Rückgewinnung kleinbäuerlicher Strukturen und damit regional ausreichender, nachhaltiger, selbständiger und perspektivenreicher Lebensbedingungen dar. Davon profitieren die Landwirte ebenso wie das anschliessende Gewerbe, die Industrie und die ganze weitere Wirtschaft und Gesellschaft. Die Wiederentdeckung und Aktivierung der Talente und Kräfte, die im Zuge der neoliberalen Globalisierung stillgelegt worden waren, verhelfen den Menschen und Gesellschaften wieder zu gelebter Identität, Wertschätzung und Kultur.
Beitrag zur Biodiversität
Mit der Alternative zu Monokulturen und Umweltgiften ("...-zide") verbessern sich die Lebensbedingungen für alle Lebewesen von den Mikroorganismen im Boden über die Insekten als Schützlinge und Bestäuber der Pflanzen bis zur Gesamtheit von Flora, Fauna und Menschheit in ihrer unverzichtbaren Vielfalt und Kraft.
Beitrag zum Klimaschutz
Biodiversität schützen heisst auch Klima schützen. Darüber hinaus leistet der Nutzhanf einen wesentlichen Beitrag zur Regulierung des globalen CO2-Haushalts, indem er erstens während seines Wachstums CO2 bindet und indem er das natürliche Rohmaterial liefert, um unzählige Produkte, die aktuell aus Erdöl erzeugt werden, zu ersetzen. Zudem wächst Hanf rund 6x schneller als ein Baum. Damit vermag Hanf auch die globale Abholzung von Wäldern etwa zur Gewinnung von Zellulose für die Papierindustrie einzudämmen.
Gerne verweisen wir auf weiterführende Informationen:
BIO Aktuell: Hanfanbau und Verwendungsmöglichkeiten Bundesamt für Landwirtschaft: Merkblatt zum Anbau von Hanf BA für Gesundheit: Produkte mit CBD - Überblick, Vollzugshilfe Dossier Hanf des Schweizer Bauernverbands SBV Erlaubte Hanfsorten in der EU Leistungsdaten zu den Hanfsorten auf IHemp Farms Nutzhanf in Wikipedia Altes Sachbuch zu Hanf und Hartfasern |
Lebensmittel-Hanf
Die Früchte des Hanf eignen sich hervorragend zur Gewinnung wertvollster Öle und Mehle, aus denen sich schmackhafte Lebensmittel erzeugen lassen. Sie bereichern die lokale Küche. In unserem Netzwerk Hanf 360˚ ist diese die Domäne der Bündner Alpenpioniere.
Natürlicher, CO2-neutraler Baustoff
Die hölzernen Stängelanteile, die sogenannten Schäben, werden zu Hanfsteinen, also tragenden Formsteinen aus Hanf und Kalk. Grobe Fasern werden zu Isolationsmatten verarbeitet, wie sie etwa die süddeutsche Thermo Natur als ThermoHanf in der Schweiz aktuell über Stroba Naturbaustoffe anbietet. Die Produktion von Isolationsmatten ist ebenfalls Teil der Planung der Genossenschaft Glärnisch Textil.
Hanf statt Plastik und Carbonfasern
Einen grossen Beitrag zum Klimaschutz mag auch der Ersatz von Kunststoffen und faserverstärkten Kunststoffen durch ebenbürtige Hanfprodukte leisten. Dazu eigenen sich bestimmte Abwürfe aus der Produktion der Textilfasern. Die natürlichen Materialien ersetzen also Plastiksäcke, Verpackungsmaterialien, Plastik und erdölbasierte Verbundwerkstoffe mit den daraus erzeugten Formteilen und Schalen.
Cottonisierte Hanffasern statt Baumwolle
Die eigentliche Domäne der Genossenschaft Glärnisch Textil sind die textilen Fasern und die daraus erzeugten Garne, Tücher und modischen wie technischen Artikel. Dazu wird das Stroh des Winterhanf verarbeitet. Die Ablösung der Baumwoll- durch Hanffasern eröffnet ein gewaltiges, ökologisches Potential.
Medizinischer Hanf: CBD ist anerkannt
Die heilende Kraft des Hanf mit seinem nicht narkotisierenden Cannabidiol (CBD) ist schier unermesslich vielfältig und wurde seit Urzeiten genutzt. Die legale Gewinnung des in der Schweiz mittlerweilen anerkannten CBD ist der Fokus zahlreicher Landwirte, von denen die Genossenschaft Glärnisch Textil das Stroh übernimmt.
Gemeinsam sind wir Hanf 360˚
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